Jana Feldermann

Trainer B - Westernreiten

Trainingsphilosophie

...eigentlich könnte ich an dieser Stelle auch ein Buch schreiben, aber ich versuch es mal kurz zu halten...

Reiten ist schön, wenn es dem Pferd auch Spaß macht

In meinem Unterricht achte ich darauf, dass für Pferd und Reiter die Voraussetzungen stimmen, dass das Pferd gesund, die Ausrüstung passend und dem Leistungsstand angemessen ist, alles andere ist unfair. Ich versuche Pferd und Reiter da abzuholen wo sie sind, erkläre nicht nur was man wann wie machen sollte, sondern auch warum. Wenn es dann trotzdem noch mal hakt, habe ich genügend Lösungsansätze um trotzdem weiterzukommen, manchmal muss der Reiter seine Fehler, oder die des Pferdes als Film sehen, oder er muss ein anderes Pferd reiten, oder ich reite das Pferd, der Reiter sieht es sich an. Es findet sich also immer eine Möglichkeit weiterzukommen.

Ich bin grundsätzlich offen für alle Typen Pferd, ich trainiere „richtige“ Westernpferde genauso gerne wie Ponys oder Warmblüter. Derzeit gehören zu meinem Kundenkreis auch einige Tinker, ein Highland Pony, Warmblüter und diverse Ponymixe. Sie machen alle Spaß und Fortschritte! So offen wie ich für die unterschiedlichen Rassen bin, so offen bin ich auch für unterschiedliche Reitweisen, inzwischen habe ich einige englisch reitende Schülerinnen, die von den manchmal etwas unkonventionellen Trainingsmethoden der Westernreiter profitieren. Anfänger sind genauso willkommen wie erfahrene Reiter oder Turnierreiter.

Viel gelernt habe ich von meinem ersten eigen Pony, er hat mir erklärt, dass man nur mit viel Geduld weiterkommt und das man herausfinden muss wo der richtige Knopf sitzt auf den man drücken muss. Wenn Plan A nicht klappt, versuche ich lieber Plan B oder C, statt das Pferd zu verhauen, denn vielleicht hat es nur nicht verstanden was es tun soll?

Ich habe mich, neben der ständig stattfindenden Fortbildung bei unterschiedlichen Trainernm, auch mit der Arbeit von Linda Tellington Jones und Pat Parelli beschäftigt und beeindrucken lassen. Von LTJ habe ich übernommen in ganz kleinen Schritten vorzugehen, immer vom leichten zum schweren, wenn es hakt, wieder einen Schritt zurück und dem Pferd die Wahl lassen, z.B. ob es bis in alle Ewigkeit stehen bleiben oder doch lieber über eine Brücke (bzw. durch das Wasser, in den Anhänger, usw.) gehen möchte. Von Pat Parellis Methoden finde ich die Kontrolle über einzelne Körperteile des Pferdes sinnvoll und das Prinzip unerwünschtes Verhalten mit anstrengender Übungseinheit zu kommentieren, erwünschtes Verhalten mit Pausen.

In die Praxis übersetzt heißt das, ich kann mein Pferd vor den Anhänger stellen und so lange verhauen bis es einsteigt. Mit Glück hat es gelernt, dass es verhauen wird wenn es nicht einsteigt, mit Pech hat es gelernt vor dem Anhänger wird man verhauen da gehe ich besser nicht hin. Ich kann mich aber auch in den Anhänger setzen, ein Buch lesen und dabei Möhren essen - wie lange würde ihr Pferd brauchen bis es auch da rein möchte?

Fürchtet sich ein Pferd vor der Brücke, stelle ich ein Pferd auf die Brücke, dass sich nicht fürchtet und galoppiere Zirkel um die Brücke, solange bis mein Pferd signalisiert es würde gern aufhören, ich biete die Brücke zum Pause machen an - wie lange würde es dauern, bis die Brücke der schönste Ort auf dem Reitplatz ist? Wichtig dabei ist, dass das Pferd in beiden Fällen selbst entschieden hat, zu tun was ich wollte.

Der gute Trainer macht dass das Pferd macht was es möchte, der sehr gute Trainer macht, dass das Pferd möchte was der Trainer möchte.

Mein Ziel ist immer das Pferd zur Mitarbeit zu motivieren, ihm Aufgaben zu stellen, die es bewältigen kann, und für die ich loben kann. Pferde lieben Lob, sie mögen es zu gefallen.

Ich vermeide es, sie falsche oder unerwünschte Dinge oft wiederholen zu lassen, lasse aber zu dass sie Fehler machen, damit sie daraus lernen können. Wenn z.B. mein Pony immer angaloppiert anstatt Travers im Trab zu üben, übe ich dann jedes Mal besonders kleine Galoppvolten - das Pferd lernt: Es ist anstrengender wenn man unerwünscht angaloppiert.

Ich möchte Pferde die bereitwillig und mit Freude mitarbeiten, die für ihre Reiter arbeiten - keine gut funktionierenden Reitautomaten ohne eigene Meinung.

Fotos zu meiner Arbeit finden sich in der Fotogalerie